Fußball & Coronavirus: Wie gehts weiter?
Update von der DFL-Mitgliederversammlung
Heute fand die nächste DFL-Mitgliederversammlung zur weiteren Beratung in Sachen Coronavirus statt. Der Beschluss: bis mindestens 30. April wird in den beiden Bundesligen kein Ball rollen.
Alle 36 Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga haben heute vor dem Hintergrund des Coronavirus im Rahmen einer DFL-Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen, den Spielbetrieb auf jeden Fall bis 30. April auszusetzen. Wie es im Anschluss weitergehen kann, darüber sind die DFL-Mitglieder im engen Austausch und erarbeiten Konzepte. Am 17. April wird dann die nächste außerordentliche Mitgliederversammlung der DFL das weitere Vorgehen beschließen.
Es geht um Entscheidungen in beiden Ligen, die unter fairen Bedingungen zu Stande kommen sollen.Rachid Azzouzi
Rachid Azzouzi geht nach der Videokonferenz weiter fest davon aus, „dass wir die Saison zu Ende spielen“, auch um den vielen Menschen, die den Fußball lieben, in dieser schweren Phase eine Ablenkung bieten zu können. Damit knüpft der Geschäftsführer Sport der SPVGG GREUTHER FÜRTH an die Aussagen des DFL-Geschäftsführers Christian Seifert an, der auf der Pressekonferenz sagte: „Bald werden hunderttausend Menschen mit dem Virus infiziert sein, aber 80 Millionen haben ihn bereits im Kopf.“ Neben diesen und wirtschaftlichen Argumenten verweist Rachid Azzouzi aber auch auf die sportliche Notwendigkeit: „Es geht ja auch um Entscheidungen in beiden Ligen, die unter fairen Bedingungen zu Stande kommen sollen.“
Wir haben Verpflichtungen unseren Mitarbeitern, Partnern und Dienstleistern gegenüber.Holger Schwiewagner
Für die Vereine geht es in der aktuellen Lage weiter um den Fortbestand, immerhin kann man aktuell, wie viele andere Firmen, der Geschäftsgrundlage nicht nachkommen. „Für uns ist es, wie für jedes Wirtschaftsunternehmen, wichtig, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Wir haben Verpflichtungen allen voran unseren Mitarbeitern, aber auch unseren Partnern und Dienstleistern gegenüber, denen wir nachkommen müssen und wollen. Deshalb arbeitet der Profifußball weiter an verschiedenen Konzepten, die unter Einhaltung aller rechtlichen und gesundheitsrelevanten Vorgaben und der nötigen Mindestanforderungen für Produktionen, einen Spielbetrieb ohne Zuschauer im Stadion ermöglichen könnten“, erklärt Kleeblatt-Geschäftsführer Holger Schwiewagner.
Medizinische Task Force soll helfen
Ein erster Schritt in Richtung Licht am Ende des Tunnels könnte nach dem 5. April folgen, bis dahin soll es allerdings bei keinem Verein Mannschaftstraining geben, wie die 36 Klubs einstimmig beschlossen. Wie ein mögliches Teamtraining anschließend dann aussehen könnte, welche Bedingungen für einen höchst verantwortungsvollen hygienischen und gesunden sowie rechtlich konformen Umgang zum Beispiel in Form von Gruppentrainings eingehalten werden müssen, dafür wird eine extra gegründete medizinische Task Force einen verbindlichen medizinischen Leitfaden entwickeln. Die Task Force wird unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Tim Meyer, ärztlicher Direktor des Instituts für Sport- und Präventivmedizin an der Universität des Saarlandes und zugleich Arzt der deutschen Nationalmannschaft, arbeiten und mit weiteren Experten auch Leitfäden für einen möglichen Spielbetrieb entwickeln. Parallel werden auch Standort-Konzepte entwickelt, wie sich unter geringstmöglichem Personaleinsatz Spiele ohne Zuschauer durchführen lassen.