Hamburger Flankenkönige
Der Kleeblatt-Check zum Hamburger SV
Die SPVGG GREUTHER FÜRTH empfängt am Ostersonntag (31.03.) um 13 Uhr den Hamburger Sport-Verein im Sportpark Ronhof l Thomas Sommer zum Heimspiel-Kracher. Im Kleeblatt-Check gibt's alle wichtigen Infos zum ehemaligen Bundesliga-Dino.
Formcheck:
Der Hamburger SV startet in dieser Saison den sechsten Anlauf zum Wiederaufstieg, nachdem der Sport-Verein 2018 trotz eines Sieges am letzten Spieltag als Tabellensiebzehnter zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga abgestiegen ist. Auch in dieser Saison steht das offiziell ausgerufene Ziel "direkter Aufstieg" augenscheinlich auf der Kippe. So rechtfertigte der HSV zumindest den Trainerwechsel von Tim Walter zu Steffen Baumgart.
Nach vier Baumgart-Spielen wartet man allerdings noch auf eine positive Trendwende - zumindest tabellarisch. Seit dem Amtsantritt des gebürtigen Rostockers ist der Abstand auf den Tabellenzweiten Holstein Kiel auf fünf Punkte (zuvor vier) und auf den Spitzenreiter und Stadtrivalen St. Pauli auf zehn Punkte (zuvor sieben) angestiegen. Zwar konnte die Mannschaft des Neutrainers gegen die beiden Aufsteiger SV Elversberg und zuletzt Wehen Wiesbaden jeweils einen Dreier einfahren, die Niederlagen gegen das Tabellenschlusslicht aus Osnabrück und den Mitaspiranten um den Aufstieg Fortuna Düsseldorf haben den vielbeschworenen Trainereffekt aber bereits nach einem Spiel verpuffen lassen.
Drei Zahlen & Fakten:
1: Der HSV erzielte in dieser Saison lediglich ein Tor nach einer Ecke und somit - gemeinsam mit dem 1. FC Magdeburg - die wenigsten der Liga.
789: Ball flach halten: Die Hamburger haben bisher die wenigsten langen Bälle aus dem Spiel heraus geschlagen.
12: Mit zwölf Toren nach Flanken aus dem Spiel heraus ist die Mannschaft von Steffen Baumgart in dieser Kategorie die gefährlichste - mit 371 brachten sie bis dato auch die meisten Hereingaben.
Schon gewusst?
Am 34. Spieltag der Saison 2017/18 war der erste Bundesligaabstieg in der Vereinsgeschichte des HSV trotz eines 2:1-Sieges gegen Borussia Mönchengladbach besiegelt. Die legendäre Stadion-Uhr im Volkspark, die die Zeit der ununterbrochenen Ligazugehörigkeit seit der Einführung der Bundesliga (1963/64) anzeigte, stand zum Zeitpunkt des Abpfiffs auf 54 Jahren, 261 Tagen, 00 Stunden, 36 Minuten und 02 Sekunden.
Historische Duelle:
In der Saison 1928/29 spielte das Kleeblatt gegen den Hamburger SV das Viertelfinale der Endrunde der Deutschen Meisterschaft. Zu dieser Zeit lag die Einführung der Bundesliga noch in weiter Ferne. Der 2:0-Auswärtserfolg der Fürther ebnete den Weg ins Halbfinale (6:1 gegen den Breslauer SC 08) und schließlich ins Endspiel, aus dem man zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte durch den 3:2-Erfolg gegen Hertha BSC als Deutscher Meister hervorging. Die Hertha schaltete im Halbfinale übrigens den 1. FC Nürnberg mit 3:2 aus und verhinderte somit ein Frankenderby im Finale der Deutschen Meisterschaft. Die ganze Geschichte jetzt im Kleeblatt-Podcast "Gschichtn ausm Ronhof" hören!
Spieler im Fokus:
Mit Laszlo Benes und Ludovit Reis stellen die Hamburger zwei Mittelfeld-Akteure, die jeweils mit 5 Mio. Euro Marktwert die wertvollsten Spieler der Rothosen sind. Mit zehn Vorlagen - Ligabestwert - und zwölf Toren aus 22 Einsätzen ist Benes zudem der zweitbeste Scorer der Liga. Der 26-Jährige ragte unter anderem beim jüngsten 3:0-Heimerfolg gegen den Aufsteiger Wehen Wiesbaden heraus: Mit einem Tor und zwei Vorlagen war der Slowake unmittelbar an allen Treffern der Hamburger beteiligt.
Die 16 Saisontore von Hamburgs Robert Glatzel sorgen nach wie vor dafür, dass der Mittelstürmer die Torschützenliste der 2. Bundesliga anführt. Seit dem Amtsantritt Baumgarts traf der 30-Jährige allerdings nur einmal - und das per Strafstoß gegen den VfL Osnabrück.
Die Stimmen zum Spiel:
HSV-Trainer Steffen Baumgart:
...über das Kleeblatt: "Die SPVGG GREUTHER FÜRTH ist eine sehr spielstarke Mannschaft, auch wenn die letzten Ergebnisse nicht für sie sprechen. Eine Mannschaft, die einen guten Plan hat, der von den Ergebnissen zum Ende nicht gut gepasst hat, und die immer wieder dazu in der Lage ist, gut tief zu stehen und gut im Umschaltspiel zu agieren. Sie können aber gleichzeitig auch sehr gut vorne attackieren und das ist auch das, womit wir rechnen - dass wir hoch angelaufen werden. Es ist eine Mannschaft, die nicht ganz so tief steht wie andere Mannschaften, gerade auch nicht zu Hause. Wenn man sich die Punktausbeute anschaut, gehören sie zu den heimstärksten Mannschaften und das ist auch schon Tradition in Fürth, dass sie zu Hause immer eine sehr sehr gute Rolle spielen, deswegen rechnen wir da mit einer Mannschaft, die sehr aggressiv sein wird und die sehr klar spielen wird."
Personal:
Mit drei verletzten Spielern blickt Steffen Baumgart auf eine verhältnismäßig kurze Verletztenliste. Durch die Ausfälle von dem flexibel einsetzbaren Rechtsverteidiger Ignace Van der Brempt, der seit dem Wiesbaden-Spiel mit muskulären Problemen zu kämpfen hat, und Flügelspieler Jean-Luc Dompe (Hüftprobleme), der den Hansestädtern bisher sieben Assists und drei Tore aus 21 Einsätzen lieferte, muss Baumgart am Sonntag auf zwei wichtige Einsatzkräfte verzichten.
Bei Linksverteidiger und Winterneuzugang Noah Katterbach (muskuäre Probleme) wird heute die Entscheidung gefällt, ob er in den Kader berufen wird.
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