Als Henry Kissinger sein Versprechen wahr machte und im Jahr 2012 zum zweiten Saisonspiel der SPVGG GREUTHER FÜRTH in der Bundesliga gegen Schalke 04 nach Fürth kam, hatte er darauf bestanden, das Spiel nicht in einer Loge, sondern auf der Tribüne zu verfolgen. Er wollte möglichst nahe dran sein am Spiel, an seiner Mannschaft, an seiner Spielvereinigung. Und spätestens da hatte man gespürt: Henry Kissinger ist nicht nur der bekannteste Kleeblatt-Fan der Welt – er ist auch einer der größten. Heute wird Prof. Dr. Henry Kissinger, ehemaliger US-Außenminister, Friedensnobelpreisträger und Ehrenbürger seiner Heimatstadt Fürth, 98 Jahre alt. Das ganze Kleeblatt gratuliert.

Als Heinz Alfred Kissinger war das Kleeblatt-Ehrenmitglied am 27. Mai 1923 in Fürth geboren worden. Schon bald entdeckte er seine Liebe zur Spielvereinigung. Obwohl sein Vater es missbilligte, schlich sich der junge Heinz Alfred in den Ronhof. Auf der Gegengerade herrschte damals, so erinnerte er sich, stets drangvolle Enge. „Und wenn der Schiedsrichter gegen uns pfiff, dann wurde es für ihn ungemütlich“, erinnerte sich Kissinger bei einem seiner Besuche am Laubenweg.

Und wer kann noch von sich behaupten, dass er die großen Meister im Kleeblatt-Trikot noch live hat verfolgen können? Henry Kissinger erinnert sich noch an seinen Lieblingsspieler, den er bei seinem letzten Besuch im Jahr 2012 sofort auf einem historischen Mannschaftsbild erkannte: Ludwig Leinberger, der Meister von 1926 und 1929, der bis 1933 für die SpVgg Fürth spielte. „Ein eleganter Spieler, der die Abwehr als Mittelläufer organisierte“, weiß Kissinger noch heute.

In früheren Zeiten musste die Deutsche Botschaft in den USA Henry Kissinger stets so schnell es ging mit den aktuellen Ergebnissen seiner Spielvereinigung versorgen. In Zeiten des Internets war er sicherlich sehr zeitnah über den Aufstieg informiert. Die Gratulation, die er über Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung ausrichten ließ, kam prompt. Ein viel schöneres Geschenk hätte man Henry Kissinger zu seinem Geburtstag wohl kaum machen können. Nun hat er angekündigt, dass er die Reise über den Atlantik für sein Kleeblatt auf sich nehmen wird, um wieder ein Heimspiel in der Bundesliga zu besuchen. Alle Kleeblättler werden sich freuen, Henry Kissinger in „seinem Ronhof“ begrüßen zu dürfen.