Wir bleiben Jäger!

"Unsere Arbeit ist noch nicht fertig"

Profis
Montag, 17.05.2021 // 17:27 Uhr

Benteler-Arena, 16. Mai, 17.27 Uhr, Schlusspfiff: Wir bleiben Jäger!

Kurz zuvor: 93. Minute, es steht 3:2 fürs Kleeblatt. Die Spielvereinigung hat sich vom frühen Rückstand und dem Last-Minute-Ausgleich in Durchgang eins inklusive Verletzung von Maxi Bauer weder aus dem Konzept noch aus der Ruhe bringen lassen. Paderborn läuft weiter an, will den scheidenden Trainer Steffen Baumgart mit einem positiven Ergebnis aus der heimischen Arena verabschieden. Und tut alles dafür. Aber Sascha Burchert ist erneut zur Stelle, wehrt einen hammerharten Freistoß überragend ab.

Schlussakkord einer emotionalen Partie

Dann läuft die 96. Minute: Aristote Nkaka will den vielleicht letzten Angriff für den SC Paderborn einleiten. Doch der SCP-Verteidiger rutscht aus. Der beste Joker der Zweiten Liga, Dickson Abiama, hat genau darauf gelauert. Er bleibt cool, schießt am SCP-Keeper Leopold Zingerle vorbei – 4:2 für die SPVGG GREUTHER FÜRTH! Was folgt, ist nicht nur der Schlusspfiff von Schiedsrichter Manuel Gräfe. Es folgt auch eine Explosion der Freude auf Fürther Seite. Abiama wird von einer Menschentraube, die von der Auswechselbank aus noch erhöht wird, begraben. Er bleibt – glücklicherweise – unversehrt. Das Kleeblatt hat nach einem furiosen Auftritt drei Punkte und führt wieder die Rückrundentabelle an.

Was bisher geschah: Ein brillanter 1:1-Ausgleich durch Havard Nielsens sehr anspruchsvollen Volley nach perfekter Flanke von David Raum. Das mit klassischem Fürther Flachpass von Nielsen auf Branimir Hrgota vorbereitete 1:2. Das mit unwiderstehlichem Dribbling von Branimir Hrgota eingeleitete 2:3 durch Paul Seguins 16-Meter-Schuss. Toll herausgespielte Treffer, wunderbarer Fußball. Und das in einer Saison-Phase, in der man unter Druck auch verkrampfen könnte. Nicht so das Kleeblatt. Und so hat das Fußballglück die tüchtigen Fürther am Ende belohnt durch das Tor von Dickson Abiama. Es war das einzige, dem ein wenig Dusel vorausging.

Vor dem großen Finale am nächsten Sonntag hat sich die Ausgangsposition nochmal zu Gunsten des Kleeblatts geändert. Trainer Stefan Leitl hatte es schon vor dem Spiel angekündigt, es ist nun wahrer denn je: „Wir bleiben Jäger!“

Aber zunächst ein kurzer Rückblick: Wie meist in der Zweiten Liga hat sich alles in den letzten Wochen zugespitzt. Der HSV zog den Hrubesch-Joker, Düsseldorf schlich sich nochmal heran, Bochum verpasste den Matchball in Darmstadt. Auch der jüngste Kader der Liga aus Fürth musste beim FC St. Pauli nach längerer Zeit wieder eine unglückliche Niederlage einstecken – doch gegen Sandhausen gab es wieder einen Dreier und gegen die unangenehmen Karlsruher trotz Rückstandes noch einen Punkt. Kiel indes gewann seine Nachholspiele und zog mit vier Punkten Vorsprung auf die Spielvereinigung in die letzten beiden Runden.

"Diese Mannschaft kann nur noch gewinnen"

„Bei uns bleiben“, rief Stefan Leitl als Maxime aus. Und Rachid Azzouzi stellte den überragenden Wert dessen, was bisher gleistet wurde, heraus: „Ganz egal, was noch passiert: Diese Mannschaft kann nur noch gewinnen. Und nun wird sie alles in die letzten Spiele reinlegen.“ Mit dem Sieg in Paderborn beherzigte die Mannschaft die Vorgaben ihrer Vorgesetzten eindrucksvoll. Wir bleiben Jäger!

Was man auch dem KSC und dem Nachbarn zu verdanken hat. Denn die Karlsruher blieben sich treu. Nach den beiden Remis auswärts beim HSV und im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer bewiesen die Badener auch zu Hause gegen Kiel Sportsgeist und gewannen 3:2. Der FCN holte gegen die Bochumer ein 1:1. Und – an diesem Spieltag sicher die größte Überraschung – der VfL Osnabrück ließ sich von dem Hype um Horst Hrubesch nicht beeinflussen. Wahrscheinlich war er für den Abstiegskandidaten, der zuvor 13 Mal (!) zu Hause in Folge verloren hatte, sogar noch eine Zusatzmotivation. Wie auch immer: Der 3:2-Sieg des VfL beendet alle Hoffnungen der Hamburger. Und deshalb: Das Kleeblatt kann nicht mehr gejagt werden. Wir bleiben Jäger!

Schon durch einen Sieg mit einem Tor Vorsprung könnte das Kleeblatt sogar noch Bochum abfangen, sollte der VfL gegen Sandhausen zu Hause verlieren. Zwar ist Sandhausen mit nur einem Auswärtssieg in Würzburg das schwächste Zweitliga-Team auf fremden Plätzen. Aber: Im Saisonfinale gelten andere Gesetze – siehe Osnabrück!

Kiel indes steht nach dem Ende der Erfolgsserie in Karlsruhe gegen den SV Darmstadt 98 zu Hause unter Druck. Nun werden die Holsteiner gejagt. Und sie wissen: Im Falle eines Fürther Sieges reicht ihnen auch kein Unentschieden. Verlieren sie gegen Darmstadt, reicht dem Kleeblatt wegen der knapp besseren Tordifferenz sogar ein Remis gegen die Fortuna.

Für die 98er geht es zwar nur noch um eine Platzierung im Mittelfeld. Aber die Darmstädter sind mit 30 Punkten Viertbester in der Rückrundenwertung. Und der Ex-Fürther Serdar Dursun möchte seinen Zwei-Tore-Vorsprung in der Torjägerliste auf HSV-Stürmer Simon Terodde sicherlich verteidigen. Am besten mit weiteren Treffern.

Fortsetzung folgt...

So ist die Lage. „Unsere Arbeit ist noch nicht fertig“, gab Kapitän Branimir Hrgota unmittelbar nach dem Abpfiff in Paderborn als Devise aus. Und so ist es: „Ich bin überzeugt: Wenn wir gegen Düsseldorf gewinnen, werden wir direkt aufsteigen“, eröffnet Stefan Leitl die Vorbereitung auf das Finale. Das Kleeblatt hat buchstäblich nichts mehr zu verlieren, denn Platz drei ist sicher. Schon alleine das muss alle Fürther mit riesigem Stolz erfüllen. Und jetzt: Es gibt nur noch etwas zu gewinnen! Wir bleiben Jäger!

 

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