Zurück zum wilden Ritt?
Mohr arbeitet am Comeback
„Ich freue mich, hier meine Chance zu bekommen. Mein Ziel ist es jetzt erstmal, mir Einsatzzeiten zu erarbeiten.“ Nur zwei Monate später sah die Welt aber ganz anders aus.
Nicht mehr wegzudenken aus der Startelf, mit seinem Treffer in Duisburg und dem Doppelpack in Bielefeld zweimal Matchwinner. Mit seiner Einwechselung am ersten Spieltag und dem nur wenige Minuten später folgenden Assist ging sie ab, die wilde Fahrt für Tobias Mohr, der aus der Regionalliga nach Fürth kam. Sich „erstmal Einsatzzeiten erarbeiten“ war nicht mehr die Frage. Ab dem dritten Spieltag avancierte der 23-jährige Aachener zum Dauerbrenner auf dem linken Flügel. Die Spieltage 3 bis 17 stand er die volle Spieldauer auf dem Feld.
Das war echt bitter.Tobias Mohr
Dann aber kam die 75. Minute beim letzten Spiel vor der Winterpause in Sandhausen. Nach einem unglücklichen Zweikampf musste Tobias Mohr dick bandagiert vom Feld, Diagnose: Innenbandriss im Knie – ein schönes Weihnachtsgeschenk… „Das war echt bitter. Ich war gut in der Saison, das lief besser als ich zu träumen gewagt hätte. Und dann kommt die Verletzung“, erinnert sich der 23-Jährige. Während die Kameraden in die Wintervorbereitung starteten, ins Flugzeug in Richtung Belek stiegen und dann die Restrückrunde eröffneten, war Mohr nicht dabei. Er arbeite aber täglich hart, ein klares Ziel vor Augen: das Comeback.
Ich bin heiß.Tobias Mohr
Mitte Februar war es dann fast durchgestanden. Die ersten Übungseinheiten zusammen mit den Kollegen auf dem Trainingsplatz, immer mehr Dinge, die Mohr mitmachen konnte, bis er dann vergangene Woche zum ersten Mal wieder von Anfang bis Ende das Mannschaftstraining durchgezogen hat.
„Das war schon nicht so cool, den anderen im Training nur zuschauen zu dürfen und selbst allein zu trainieren, das macht natürlich nicht so viel Spaß und dann war´s auch immer noch so kalt“, lacht der Youngster, der aber immer nach vorne blickt: „Ein richtig gutes Gefühl, endlich wieder mit den Jungs zu kicken. Das hab‘ ich schon vermisst. Aber jetzt geht´s schon wieder ganz gut und ich hoffe, dass ich bald auch wieder auf dem Platz stehen und der Mannschaft helfen kann.“ Dass Stefan Leitl also wieder auf den Top-Vorlagengeber des Kleeblatts zurückgreifen kann, dürfte nicht mehr allzu lange dauern. „Ich bin auf jeden Fall heiß, aber wir werden auch nichts überstürzen.“ Genug Zeit ist das richtige Stichwort, damit der bodenständige 23-Jährige dann auch wieder den Wagon findet, in dem der wilde Ritt weitergehen kann.